Über Heilung


Es ist eine weit verbreitete Meinung, dass uns eine entsprechend ausgebildete Person, z. B. ein Arzt oder Heilpraktiker, heilen kann, wenn er uns nur die richtige Medizin in Form von Tabletten, Tropfen, Salben usw. verabreicht.

Dem ist meiner Ansicht und Erfahrung nach nicht so. Vielmehr ist die Fähigkeit zu heilen etwas, das intrinsisch in unserem Körper vorhanden ist. Alles was eine außenstehende Person tun kann, ist bestenfalls, diese uns eigene Fähigkeit zu unterstützen oder anzuregen, aber die eigentliche Arbeit wird immer vom Körper getan.

Das ist am Beispiel einer Schnittwunde sehr schön zu sehen: Der Arzt kann die Wunde säubern, desinfizieren, nähen, etc. Das Zusammenwachsen und Wiederherstellen einer funktionsfähigen Struktur - das Heilen - kann der Arzt nicht; das übernimmt der Körper, und er braucht dazu vor allem Zeit und Ruhe.

Die Ruhe erlaubt dem Körper, zusätzliche Resourcen zur Heilung zu aktivieren. Überlastet man den Körper mit anderen Aufgaben, dann kann er sich nicht auf die Heilung "konzentrieren". Die Heilung findet dann nicht statt, und der Körper versucht, das erkrankte Gebiet abzukapseln, es sozusagen einzufrieren, um es zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die entsprechenden Mittel wieder zur Verfügung stehen, zu heilen.

client nach der Sitzung

Genau hier können entspannende Körpertherapien wie Craniosacral Balancing oder Rebalancing sehr hilfreich sein, weil der Client in einen Zustand tiefer Entspannung gelangt, der es dem Körper erlaubt, sich neu zu orientieren, Energien zu sammeln und gezielt für Heilung zu mobilisieren.

Versprechen, dass in einer Sitzung eine Heilung passiert, kann ich Ihnen daher nicht, und will es auch nicht.

Was in einer Sitzung passiert, hängt letztlich davon ab, wie sehr sich der Client in den Zustand des Entspannens fallen lassen kann, mit wieviel Bewußtheit und Liebe er sich bestehenden Traumata nähern kann. Das wiederum ist eine Frage des Vertrauens, das er aufbringen kann.

Die Aufgabe des Therapeuten ist es also, das Vertrauen des Clienten zu stärken und zu unterstützen. Dafür muß er fähig sein, eine liebevolle und sichere Umgebung zu kreieren, und für den Klienten voller Offenheit und ohne Vorurteile - aber mit viel Liebe - präsent zu sein.